Westwärts.

Es ist viel passiert – zu viel vielleicht für einen einzigen Eintrag. In den letzten acht Monaten (Ist es wirklich schon so lange her seit meinem letzten Eintrag?) nahm ich Abschied von Hamilton Island, besuchte Tasmanien und einen Teil der Ostküste Australiens, machte Yoga und Freiwilligenarbeit in Thailand, mehr Yoga in Indien und leb(t)e in Ländern mit halb- und viertelstündiger Zeitverschiebung.

AUSTRALIEN

Meine verbleibenden Monate auf Hamilton Island vergingen wie im Flug und ehe ich mich versah, war es bereits an der Zeit, Abschied zu nehmen. Don und Lynne brachten mich standesgemäß im Golf Buggy zum Flughafen und wünschten mir „safe travels“.

Mein erster Stop hieß Hobart, die Hauptstadt Tasmaniens. Am nächsten Tag würde ich hier Arnim treffen – meinen ersten und bisher einzigen Besuch aus der Heimat. Ein bekanntes Gesicht in der fremden Umgebung zu sehen, war zunächst ungewohnt. Die Geschichten von Zuhause, das Berlinern und Anekdoten von unseren Reisen auf die Insel sorgten schnell für die alte, neue Verbundenheit. In den kommenden zweieinhalb Wochen würde außerdem eine Menge auf uns warten: Mit dem Mietauto (eher ein ziemlich abgeranster Transporter, der in einen Camper umfunktioniert wurde) erkundeten wir bei Nieselregen die Ostküste Tasmaniens, zu Fuß wanderten wir sechs Tage in den Bergen. Zum Abschluß gab es ein wenig Kultur in Hobart. Arnim machte sich auf den Weg nach Melbourne, ich blieb auf der Insel. In Launceston, vier Busstunden nördlich von Hobart, traf ich noch ein vertraute Seele wieder: Kara (im Juli letzten Jahres verbrachten wir gemeinsam Zeit in Tonga) und ihr Papa nahmen mich für ein paar Tage als drittes Familienmitglied bei sich auf. Wir lachten viel, aßen gut, erzählten uns Geschichten.

Mit dem Flugzeug ging es von Launceston weiter Richtung Melbourne. In St Kilda verbrachte ich die Nacht, bevor ich mich am nächsten Tag mit dem Mietauto auf den Weg zur Great Ocean Road machte. In einer Woche legte ich etwas mehr als 1000 Kilometer zurück, bekam einen kleinen Eindruck von den Weiten Australiens (obwohl die Gegend um Melbourne verhältnismäßig dicht besiedelt ist, war da manchmal einfach nichts), sah Koalas in der Wildnis gemütlich an Eucalyptus knabbern, beobachtete Surfer entlang der Strecke und ging in den Grampians wandern. Zurück in der Stadt war ich überwältigt von der Größe und dem gleichzeitigen Kleinstadtcharakter Melbournes. Ich fühlte mich an Berlin erinnert. Jedenfalls ein bisschen.

Meine letzte Station in Australien hieß Sydney. Ganz klassisch bestaunte ich das Opera House, besuchte den berühmten Bondi Beach (für mich eher enttäuschend und wahrlich überbewertet), wanderte entlang pittoresker Landschaften von Spit Bridge bis nach Manly Beach (in puncto Szenerie und Ambiente 100mal besser als Bondi) und schlenderte gemütlich über die Harbour Bridge. Für eine Woche zog es mich anschließend noch einmal in die Berge – in den Blue Mountains westlich von Sydney verbrachte ich meine diesjährigen Ostertage.

THAILAND

Nach einem glücklicherweise nur kurzem Zwischenstop in Phuket (so viele Touristen gab es nicht einmal auf Hamilton Island, dem für mich bis dahin Inbegriff von Tourismus schlechthin) ging es über Land und Wasser zu meinem nächsten Inselabenteuer: Auf Ko Phangan würde ich für einen Monat auf einer Art Yoga-Farm als Mädchen für Alles arbeiten. Im Gegenzug konnte ich an jedem angebotenem Kurs teilnehmen.

Während meiner Zeit in Samma Karuna lernte ich nicht nur eine Vielzahl wunderbarer Menschen mit den unglaublichsten (Lebens)Geschichten kennen. Ich lernte außerdem das Fahren mit einem Scooter, eine Menge über mich selbst, über meine bisherige Yoga Praxis, über Vertrauen und das wunderbare Gefühl, in der Ferne aufgehoben zu sein, egal wie der Seelen- und Gemütszustand gerade aussehen mag. Ich weinte und ich lachte. Ich fiel und ich stand wieder auf. Und ich fand heraus: Meine Schokokuchensucht ist größer, als bislang angenommen.

INDIEN

Indien! Über Indien gibt es so viel zu erzählen! Ein ausführlicher Bericht folgt in Kürze.

Kommentar verfassen