Norden.

Wer gedacht hat, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder der Thüringer Wald seien dünn besiedelt, war bisher noch nicht im Far North District: Binz, Lübben oder Suhl sind bereits ohne Touristen wahre Großstädte. Doch der Reihe nach.

Angefangen habe ich meine Reise in Whangarei – eine bezaubernde Kleinstadt an der Ostküste in Northland. Nach Bushwalk und Wasserfällen bekam ich die Gelegenheit, Sparky hinter den Ohren kraulen zu dürfen. Sparky: Ein Kiwi, dem einer seiner Füße fehlt und das Fremdkraulen umso mehr genießt. Seine Federn fühlten sich eher wie Fell an und waren ganz weich –  eine wirklich einmalige Gelegenheit; zumal die erste Nachtwanderung durch den Wald auf der Suche nach den sonst so scheuen Tieren eine Woche später im Trounson Kauri Park ohne Erfolg endete.

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sparky.
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Dazwischen machte ich in Matauri Bay, Paihia, Maitai Bay, Te Ngaere, Coopers Beach, Cable Bay, Tapotupotu Bay, Cape Reinga, Rarawa Beach, Rawene und dem Wipoua Forest Halt. Auch nach längerem Überlegen kann ich nicht sagen, welchen der Abschnitt ich am „schönsten“ fand; eine sich so schnell ändernde Vegetation habe ich selten gesehen. Angefangen mit steinigen Küstenabschnitten über Strände wie aus Puderzucker, berstend hohe Wellen, die versuchen, die Felsen zu erobern, bis hin zu Dünen, Vulkangestein und Mangrovenwäldern war alles dabei.

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Besonders beeindruckend war Cape Reinga: Tasman Sea und South Pacific Ocean vereinen sich in meterhohen Wellen – ein unglaubliches Naturschauspiel. Der Te Werahi Twighlight Beach Loop tags darauf war ähnlich faszinierend; vorbei an Kühen, die gemütlich in sicherer Entfernung grasten, durch Wälder, Dünen und vorbei an Vulkangestein säumten menschenleere Strände den Weg. Vier Stunden über Stock und Stein: Ein anstrengender Track, bei dem ich dennoch ganz wunderbar die Seele baumeln lassen konnte. Die anmutigen Kauri Bäume (mein Leben habe ich noch keine so großen, schönen und vor allem alte – 1200 bis 2000 Jahre sind quasi nix – Bäume gesehen) im Wipoua Forest haben mir zusätzlich die Sprache verschlagen.

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cape reinga.
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mediation.

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kauri.
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Geschlafen habe ich meistens in meinem Auto – es ist doch etwas kleiner als gedacht, dafür aber sehr gemütlich. Dank der hot water bottle, die ich mir jeden Abend vor em Schlafen machte, war es auch gar nicht so kalt. Die Campgrounds, auf denen ich zum Schlafen anhielt, hatten soweit alles, was man braucht: Wasser, Toiletten und natürlich grandiose Aussichten mit traumhaften Sonnenauf- und untergängen. Nur die warme Dusche am Morgen hat manchmal gefehlt – die eine eiskalte ganz oben im Norden hat meine Kopfhaut trotz strahlender Sonne und Tshirt-Wetters ganz schön zum Zwiebeln gebracht.

Dafür gab’s auf den Camingplätzen umso interessantere und liebere Menschen – vom Pärchen aus Frankreich bis zum kauzigen aber doch liebenswerten Kiwi war alles dabei. “Du musst nur hupen, dann kommen wir gerannt”: ältere Menschen, die vor dem Winter im Süden des Landes fliehen, sind schon zauberhaft.

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camperglück.

Und dann war da noch Auckland: Eines Sonntags machte ich mich gemeinsam mit Hinke auf den Weg in die City – insgesamt etwas kleiner und unspektakulärer als gedacht, aber dennoch ganz hübsch.

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skytower.
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Und am Freitag geht es endlich auf die Cook Islands: Sommer ich komme.

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