Wildes Bienensummen.

Es ist Frühling – zumindest weniger Winter als noch vor ein paar Wochen: die ersten Pfirsichbäume blühen, die Bienen nehmen langsam wieder ihre Arbeit auf und die Temperaturen steigen. In der Nacht brauche ich zum Schlafen in meinem Auto nur noch selten die Wärmflasche. Trotzdem warten alle (oh ja, auch ich – vier Wochen Südsee sind definitiv zu kurz) sehnsüchtig auf den Sommer. Besonders hier in Wilderland.

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bei der arbeit.
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Wilderland, gelegen auf der östlichen Seite der Coromandel Peninsula, unweit von Whitianga, ist eine kleine Community, bei der am Vormittag hauptsächlich im Garten gearbeitet und am Nachmittag die gemeinsame Zeit genossen wird. Der Obst- und Gemüseanbau sind ökologisch – gegessen wird zum Mittag, was die Pflanzen produzieren. Um zu überleben und ein bisschen Geld zu verdienen, verkauft Wilderland in einem kleinen Laden selbsthergestellten Honig, Salben und Cremes auf Pflanzenbasis und eben Obst und Gemüse – zumindest im Sommer, wenn die Pflanzen mehr Ertrag liefern.

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zwiebelbet.
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Entsprechend sieht meine Arbeit aus: Unkraut jäten, Beete für Kartoffeln und andere Gemüsesorten anlegen, auf den Laden aufpassen oder zu wild wachsenden Bambus im Zaum halten. Nach der Arbeit gibt es ein gemeinsames Mittagessen (am Donnerstag darf ich mich daran versuchen, für nicht weniger als dreizig Menschen zu kochen); die Nachmittage sind frei. Dann erkunden wir gemeinsam oder auch alleine den Garten, lesen, spielen mit den Kindern der dauerhaft hier lebenden Menschen, üben Hula-Hoop oder liegen einfach nur faul in der Sonne. Und wir backen, kochen und essen: Kuchen, Brot, Enpanadas, Alfajoa (Eine Spezialitaet aus Chile, die Fernanda und Salvdor anlässlich des Nationalfeiertags ihres Landes zubereiteten; am 18. September 1810 startete Chile in die Unabhängigkeit), Orangen mit mexicanischem Chili.

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die crew: coralie, apolo, stephie, robin, sam, charlotte, emma.

Für das kommende Wochenende ist ein Ausflug an den Hot Water Beach geplant: Bei Ebbe kann man hier Löcher in den Sand graben und sich so sein eigenes kleines Thermalbad errichten.

Vor Wilderland habe ich mehr oder weniger (un)freiwillig etwas mehr als eine Woche in Auckland verbringen müssen: Eine Mandelentzündung hat mich ans Bett gefesselt. Inzwischen geht es mir aber wieder gut und ich konnte vor meiner Abreise auch noch ein bisschen das Nachleben checken. Gar nicht mal so schlecht – die Cocktails sind teuer aber unglaublich gut, die Musik in der INK Bar war mehr als tanzbar. Nur, dass bereits um vier das Licht anging, war etwas enttäuschend – da geht es ja normalerweise erst richtig los. Zumindest in Berlin.

Und auf Waiheke Island war ich auch noch: Nur eine halbe Stunde Fährfahrt von Auckland entfernt und wunderschön. Andre, den ich auf Rarotonga kennengelernt hatte und der auf der Insel lebt, übernahm die Rolle des Touristenführers und zeigte mir die schönsten Stellen. Und das Weingut mit super Wein und bestem Ausblick.

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leseliste.

Der Richter und sein Henker (Friedrich Dürrenmatt).

Perla (Carolina De Robertis).

High Fidelity (Nick Hornby).

Tschick (Wolfgang Herrndorf).

Ein fliehendes Pferd (Martin Walser).

Angefangen: To Kill a Mockingbird (Harper Lee).

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